Bye Bye, Westirland, vom Besuch in einem Gefängnis, und dem Dinner im Golf Club

Unsere letzten beiden Tage in Irland - für diesen Urlaub - brechen an. Für uns ist es Zeit, Westirland, den Gebirgen, den großen Seen, dem Atlantik bye bye zu sagen.

Wir frühstücken bei Eireen. Am Frühstückstisch sitzt ein französisches Ehepaar älteren Semesters, diese können auf Grund ihres dünnen Englisch nur mühsam an der Konversation teilhaben. Und ein US-Ehepaar sitzt mit am Tisch, vielleicht Mitte/Ende 50. Er war unterer ziviler Grad in der Army, sie Hausfrau. Und er ist am Jammern, wie schlecht ihn sein Staat doch bezahlt hat für seinen Job all die Jahre...wir hören nur mit einem Ohr hin, und belassen die Konversation auf einem unverbindlichen Small-Talk-Level. Eireen ist sichtlich amüsiert. Auch das ist B&B.

Es regnet Bindfäden!

Wir nehmen die die N70, dann die R561. In Farranfore geht es auf die N23 und dann auf die N21 den weiten Weg zurück bis Limerick. In Abbeyfeale liegt ein kurzer Zwischenstop an, denn ein Reifen verliert etwas Luft, nicht viel...also aufpumpen. Der Vertretungstankstellenwächter - der richtige ist gerade was besorgen, geht uns zur Hand. Ein kurzer Plausch, alles ist gut. In Patrickswell kurz vor Limerick gibt es noch fix einen Kaffee, in einem Pub. Eigentlich wenig empfehlenswert, das "Zeug" ;)

In Limerick wechseln wir auf die M20, und weiter auf die M7 bis Nenagh. Um Nenagh fahren wir aussen herum, wir wollen nach Birr, das Schloß anschauen.

In Birr regnet es - immer noch - Bindfäden, und das Schloß ist nicht zu besichtigen, nur der Park. Nun hat der Park einiges zu bieten, gerade für einen Hobbyastronomen. Aber es regnet - immer noch! Ein Ausweichzeil ist schnell gefunden: Das Gefängnis in Nenagh. Auf dem Weg dahin gibt es noch einen Kaffee. Es hört auf mit regnen.

In Nenagh parken wir ein, und gehen uns im Heritage Center anmelden. Wir sind erstaunt: es gibt eine kostenlose Führung durch das Heimatmuseum, und eine ebenfalls kostenlose Führung durch das Gefängnis.

Unter vielen anderen Begebenheiten ist die Geschichte von zwei Brüdern interessant, den Cormacks. Eine Liebesgeschichte steht am Anfang, John Ellis ist mit einer der Schwestern der Cormacks zu gange. John Ellis wird Ziel eines Attentats, stirbt an seinen Verletzungen. Die Ehefrau nimmt Rache, und verleumdet die Brüder der "wilden Liebe", die Cormacks. Diese werden daraufhin abgeurteilt, das Todesurteil wird vollstreckt. Einer der Falschaussager war der Chauffeur des Ehemanns. Am Totenbett bekommt er ein schlechtes Gewissen, die Brüder sind rehabilitiert. Ihre Leichen werden exumiert, und ordentlich begraben, 52 Jahre nach deren Tod.

Viel Geschichte, gut erzählt von unserem Guide. Danke dafür nochmals. Der Besuch hätte kostenpflichtig sein dürfen.










Wir fahren nach Roscrea, und finden da das Slidala B&B. Marie ist die Gastgeberin. Wir werden aber vor ihr von Oscar begrüßt, sehr stürmisch. Die Zimmer sind in Ordnung, vielleicht mal hier oder da wieder eine kleine Investition fällig. Marie ist sehr "gerade aus", und hat einen sehr speziellen Humor. Passt aber. Sie lädt uns auf Kaffee und Apfelkuchen ein, und wir quatschen über dies und das. Wir wollen noch wissen, warum in Irland alles um 20% teurer geworden ist in den letzten 12 Monaten. Tatsächlich ist das in Bezug auf Dinner und B&B so. Sie erklärt, dass die Kosten für Strom, Wasser etc. gestiegen sind, außerdem käme die Tax Authority ab und zu mal die Umsätze kontrollieren. Aha, der irische Staat schiebt Steuerbetrug also einen Riegel vor. Waren nun alle B&B Betreiber Steuersünder in der Vergangenheit? Wir glauben eher es war ein willkommener Anlass, ein wenig an der Preisschraube zu drehen.Wir gönnen es den (meisten) Iren.

  

Wo sollen wir essen gehen? "Go to the Golf club!" Wie jetzt, in unserem Habit? "Yes, don't worry."

OK, auf in den Golf Club. Und sie hatte recht! Tolles Essen, und für sehr kleines Geld, in gehobener Atmosphäre. Wir geniesen es. Die Kellnerin ist sehr zuvorkommend, sind auch nicht viele Gäste da. Sie hat sich das doch üppige Trinkgeld verdient.


Wir gehen aber nun ins Bett, gesättigt, und mit der Gewissheit, zum letzten Mal für diesen Urlaub in einem B&B zu übernachten...



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